Die ambulante Versorgung schwer gerontopsychiatrisch erkrankter Patienten im Zuge der knapper werdenden Ressource Facharzt

Elke Koling1, 2, Melanie Schlüter1, Volker Wippermann1, 2

1 Gerontopsychiatrisches Zentrum, Iserlohn
2 Gerontoneuropsychiatrie, LWL Klinik Hemer

Zielsetzung/Fragestellung:
In der Annahme, dass wir im ländlichen Raum in absehbarer Zeit nicht mehr Fachärzte rekrutieren können, aber andererseits die von uns zu versorgenden Patienten, gerade gerontopsychiatrisch zunehmen werden, haben wir im Herbst 2016 das Konzept „Ambulanz ohne Arzt“, wobei natürlich eher Ambulanz mit wenig Arzt gemeint war, entwickelt.
Ziel war und ist es sämtliche nicht-ärztliche Tätigkeit an hierfür spezifische Berufsgruppen abzugeben, an die Medizinischen Fachangestellten, insbesondere was das Management der Alten- und Pflegeheimbewohner angeht, bzw. an die Psychologin, die Fachschwester und den Sozialarbeiter, was die Versorgung der alternden Patienten der Präsenzambulanz betrifft.

Materialien/Methoden:
Die im Gerontopsychiatrischen Zentrum behandelten Patienten leiden an einer schweren oder chronischen psychischen Erkrankung und werden dort in einem multiprofessionellen Team aus verschiedenen Therapeutengruppen behandelt.
Die Arbeit in der Gerontopsychiatrischen PIA gliedert sich in zwei Schwerpunkte, zum einen Versorgung der Patienten und Patientinnen in den zum Teil recht weit entfernten Alten- und Pflegeeinrichtungen, hierbei handelt es sich um aufsuchende Tätigkeit und zum anderen Versorgung der Patienten, die in unsere Präsenzambulanz kommen.
Die Patienten, die in die Präsenzambulanz kommen, werden in der Regel über ihren Hausarzt mit einem Behandlungsauftrag bzw. zur Abklärung von kognitiven Defiziten oder psychischen Auffälligkeiten in die gerontopsychiatrische Ambulanz überwiesen. Bei den Erkrankungsbildern handelt es sich häufig um untypische oder komplizierte Verläufe einer dementiellen Entwicklung oder/ und um andere chronifizierte psychiatrische Erkrankungsbilder.

Ergebnisse:
So ist es gelungen mit weniger Fachärzten bei gleicher oder besserer Qualität eine Vielzahl (ca 2000) Patienten im ländlichen Raum bedarfsgerecht und in ihrem gewohnten Lebensumfeld zu versorgen.
Insbesondere unsere Montags- oder Demenzsprechstunde erfreut sich dabei inzwischen hoher Popularität bei Patienten, Angehörigen, Hausärzten und Betreuern.

Zusammenfassung/Schlussfolgerung:
Es handelt sich gelungenes Beispiel multiprofessioneller Arbeit im ländlichen Raum zur Sicherstellung der Versorgung durch eine gerontopsychiatrische Insitutsambulanz.

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