Technikunterstützung bei Demenz zum Verbleib im privaten Haushalt

Sarah Palmdorf1, Tristan Müskens2, Lea Stark1, Christoph Karlheim2, Stefan Kreisel3, Christoph Dockweiler1

1 Centre for ePublic Health Research, Universität Bielefeld
2 Stabsstelle Innovation und Forschung, Evangelisches Klinikum Bethel, Bielefeld
3 Abteilung für Gerontopsychiatrie, Evangelisches Klinikum Bethel, Bielefeld

Zielsetzung/Fragestellung:
Die Zahl der Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind, liegt aktuell bei etwa 1,7 Millionen Menschen und wird weiter steigen. Die Mehrheit der betroffenen Personen lebt in der eigenen Häuslichkeit und möchte dort auch weiterhin verbleiben. Der progrediente Krankheitsverlauf stellt von Beginn an eine Herausforderung in Bezug auf die Selbstbestimmung und Bewältigung des Alltags dar. Ein Leben mit Technikunterstützung kann zur Aufrechterhaltung von Autonomie und sozialer Teilhabe beitragen. Technologiebasierte Lösungen, die eine Beratung, Edukation und Monitoring ermöglichen, können zudem Versorgungsabbrüche vermeiden. Sozio-emotionale-Robotik oder Smart-Home-Technologien können auch zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Durch die zunehmend technologiegetriebene Entwicklung nehmen die Anzahl und Variabilität der Systeme zu und der Überblick über bereits bestehende technische Möglichkeiten wird erschwert. Im Rahmen des Scoping Review sollen unterstützende Technologien für die häusliche Versorgung von an Demenz erkrankten Menschen identifiziert und kategorisiert werden. Hierdurch soll der Entwicklungsstand aufzeigt werden, Forschungsdesiderate verdeutlicht und Handlungserfordernisse abgeleitet werden.

Materialien/Methoden:
Das Scoping Review folgt dem Prozessmodell von Arskey und O’Malley (2005) sowie der Erweiterung von Levac et al. (2010). Die Arbeitsschritte gliedern sich in 1) Definition der Forschungsfrage, 2) Systematische Recherche, 3) Abstract- und Volltextscreening durch zwei unabhängige Reviewer, 4) Datenextraktion mit einem standardisierten, pilotierten Formular und überblickhafte Darstellung der Studien- und Interventionscharakteristika durch zwei unabhängige Reviewer, 5) Narrative, tabellarische und graphische Synthese, 6) Konsultation. Die Studien wurden aus den Datenbanken Medline, PsycInfo, CINAHL und Central im Oktober 2018 ermittelt und ausgewählt. Zudem wurden die Referenzlisten der verwendeten Studien via Zitationssuche im Web of Science inkludiert. Eingegrenzt wurde die Suche auf den Erscheinungszeitraum der letzten fünf Jahre, da die Zahl der Publikationen sowie technischen Entwicklungen in diesem Zeitraum starken Zuwachs verzeichnet. Eingeschlossen wurden 1) Technologien zur Unterstützung der häuslichen Versorgung bei Demenz, 2) jedwedes quantitative und qualitative Studiendesign, 3) Studien in deutscher und englischer Sprache. Ausschlusskriterien waren 1) Technologien zur medizinischen Versorgung (Diagnose, neurologische Testung), 2) Elektrische Hilfsmittel wie Rollstühle oder Lifter, 3) Systematische Reviews.

Ergebnisse:
Die zu erwartenden Ergebnisse werden auf dem Kongress vorgestellt.

Zusammenfassung/Schlussfolgerung:
Um nachhaltige Synergieeffekte zwischen dem Wunsch des Verbleibes im eigenen Haushalt und der drohenden Versorgungslücke an Demenz erkrankter Menschen zu bewirken, bedarf es einer flächendeckenden und kosteneffizienten Diffusion mit individuell abgestimmten Unterstützungsmöglichkeiten. Ein erster Schritt, die Erfassung und Sortierung relevanter Inhalte auf diesem Gebiet, ist Ziel dieser Arbeit.

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