Biomarker basierte Früherkennung der Alzheimer Krankheit: Auswirkungen auf die Lebensqualität von Patienten mit leichter kognitiver Störung und ihren Angehörigen

Ayda Rostamzadeh1, Frank Jessen1, Christiane Woopen2, Björn Schmitz-Luhn2, Carolin Schwegler2, Merce Boada3

1Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Uniklinik Köln
2Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health (CERES), Universität zu Köln
3Fundació ACE, Barcelona Alzheimer Treatment & Research Center, Barcelona

Zielsetzung/Fragestellung:
Die leichte kognitive Störung (mild cognitive impairment, MCI) zeichnet sich durch kognitive Einschränkungen bei im Wesentlichen erhaltener Alltagskompetenz aus. MCI ist ein Risikozustand für die Entwicklung einer Demenz und kann ein Prodromalstadium der Demenz bei Alzheimer Krankheit (Alzheimer’s disease, AD) sein. Durch die Fortschritte in der biomarkerbasierten Früherkennung der AD ist es möglich zwischen MCI-Patienten mit und ohne AD-Pathologie und somit zwischen einem geringen und einem hohen Risiko für die Entwicklung einer späteren Demenz zu unterscheiden. Die Erwartungen und Einstellung der MCI-Patienten und deren Angehörigen gegenüber der Früherkennnung der AD und individuellen Risikoabschätzung für eine spätere Demenz sind hingegen weitesgehend unerforscht. Als binationales Projekt werden Daten in Köln und Barcelona generiert und ermöglichen einen transnationalen Vergleich.

Materialien/Methoden:
Alle Studienteilnehmer, pro Standort 50 MCI-Patienten und 50 Angehörige, erhalten ein standardisiertes Beratungsgespräch über die prädiktive liquorgestützte biomarkerbasierte AD Diagnostik. MCI-Patienten, die eine Biomarkeruntersuchung wünschen, erhalten eine standardisierte Befundmitteilung über die Ergebnisse der Biomarkeruntersuchung. Im empirischen Teil des Projektes werden die Auswirkungen der Frühdiagnostik auf verschiedene Parameter, wie Lebensqualität, psychische Gesundheit, Lebensstil und Risikowahrnehmung untersucht. Die Fragebogenerhebungen erfolgen vor der Biomarkeruntersuchung, bzw. dem Entscheid gegen die Biomarkeruntersuchung, sowie 1 Woche und 3 Monate danach. Die Datenerhebung wird in Köln durch qualitative Interviews bei 15 MCI Patienten und 15 Angehörigen ergänzt.

Ergebnisse:
Im Rahmen des PreDADQoL Projektes wurde ein Konzept für die Beratung und anschließende Befundmitteilung für die biomarkerbasierte Früherkennung der AD und Risikomitteilung für die Entwicklung einer Demenz entwickelt. Zudem wurden Handreichungen für MCI-Patienten und Angehörige erstellt. Die bisherigen Daten der Pilotstudie weisen auf, dass die Risikokompetenz als auch das Verständnis für gesundheitsbezogene numerische Informationen bei MCI-Patienten eingeschränkt ist. Desweiteren werden Früherkennungsuntersuchungen der AD mit präventiven Maßnahmen oder Therapien in Verbindung gebracht und sind mit der Erwartungen verknüpft das Risiko einer Demenz zu senken.

Zusammenfassung/Schlussfolgerung:
Das PreDADQoL Projekt hat das Ziel die Effekte der biomarkerbasierten Früherkennung der AD auf MCI Patienten und deren Angehörigen zu untersuchen. Durch den empirisch fundierten ethisch-rechtlichen Ansatz wird ein Rahmenkonzept für die Beratung über die biomarkerbasierte AD-Früherkennung geschaffen, um die klinische und psychosoziale Versorgung von MCI Patienten zu verbessern.

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