Kognitive Leistungseinbußen und Verhaltenssymptome nebenwirkungsarm behandeln
Andreas Rigas
Alexianer Krefeld GmbH, Maria-Hilf-Krankenhaus, Klinik für Gerontopsychiatrie und Psychotherapie, Universität Düsseldorf
Phytopharmaka spielen seit Jahrzehnten
eine zunehmend wichtigere Rolle im Bereich der Arzneimittel. Gerade
für ältere Patienten stellt die
Phytotherapie wegen des günstigeren Nebenwirkungsprofils eine wertvolle
Alternative zu synthetischen Präparaten dar.
Es gibt eine stattliche Reihe von Phytopharmaka mit Wirkungen auf das zentrale
Nervensystem und somit auf unterschiedliche psychopathologische Symptome. Zu
den wichtigsten psychotropen Pflanzenheilmitteln zählen Lavendel, Johanniskraut,
Hopfen, Melisse, Baldrian und Gingko biloba.
Bei der Behandlung von kognitiven Störungen und Demenz hat Ginkgo
biloba-Spezialextrakt
eine jahrzehntelange Tradition und ist zugelassen zur symptomatischen Behandlung
von "hirnorganisch bedingten geistigen Leistungseinbußen bei demenziellen
Syndromen", sowie – für einzelne Arzneimittel – zur Behandlung
(altersassoziierter) geistiger Leistungseinbußen und zur Besserung der
Lebensqualität bei leichter Demenz.
In diesem Symposium werden die wichtigsten Fakten zur Anwendung von Ginkgo
biloba-Extrakt bei kognitiven Leistungseinbußen und Verhaltenssymptome
dargestellt. Dabei werden die Ergebnisse von aktuellen Studien und Metaanalysen
bezüglich Wirksamkeit und Verträglichkeit berücksichtigt. Diese
deuten darauf hin, dass der Gingko biloba-Extrakt EGb 761einen positiven Effekt
auf sowohl kognitive, als auch nicht-kognitive neuropsychiatrische Symptome
der Demenz haben kann, bei vergleichbarer Verträglichkeit mit Placebo.