Die Entwicklung verkehrssicherheitsrelevanter Personenmerkmale im höheren Lebensalter – Eine Längsschnittstudie (DoBoLSiS)
Melanie Karthaus1 , G. Rudinger2 , E. Wascher1 , S. Getzmann1
1 Leibniz-Institut für
Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo), Dortmund, Deutschland
2 uzbonn, Bonn, Deutschland
Mit fortschreitendem Alter verändern sich nicht nur sensorische und motorische Funktionen, sondern auch kognitive Funktionen, die für das Autofahren von größter Bedeutung sind. Beeinträchtigungen dieser Funktionen, aber auch Verschlechterungen des allgemeinen Gesundheitszustandes und Veränderungen im persönlichen Umfeld können die Fahrtüchtigkeit des Einzelnen erheblich beeinträchtigen und das Unfallrisiko erhöhen.
Querschnittstudien weisen darauf hin, dass vor allem der Altersbereich von 70 bis 75 Jahren als kritisch für die Fahrtüchtigkeit anzusehen ist. Um Aussagen über konkrete Veränderungen des Fahrverhaltens und den zugrundeliegenden sensorischen, motorischen und kognitiven Funktionen in diesem Altersbereich treffen zu können, ist eine längsschnittliche Betrachtung der einzelnen Personenmerkmale erforderlich.
In der von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) finanzierten Längsschnittstudie DoBoLSiS werden etwa 400 ältere Autofahrer und Autofahrerinnen im Alter von 67 bis 76 Jahren über einen Zeitraum von 5 Jahren hinweg untersucht. An insgesamt vier Messzeitpunkten werden eine Vielzahl verkehrssicherheitsrelevanter Personenmerkmale erfasst. Hierbei kommen unter anderem Befragungen (zu individuellen Fahrgewohnheiten, Einstellungen, dem allgemeinen Gesundheitszustand, usw.) sowie kognitive Leistungstests, Fahrten in einem Fahrsimulator und neurophysiologische Verfahren zum Einsatz.
Die daraus gewonnenen Daten sollen
Aufschluss über den zeitlichen Verlauf
verkehrssicherheitsrelevanter Personenmerkmale im höheren Lebensalter
geben und mögliche Einfluss- und Risikofaktoren aufdecken, die mit einer
Beeinträchtigung der Fahreignung und damit einem erhöhten Unfallrisiko
einhergehen. Diese Befunde sollen als Basis für die Entwicklung und Anwendung
altersspezifischer Maßnahmen zum Erhalt und/oder der Verbesserung der
Verkehrssicherheit von Senioren dienen.