Gerontopsychiatrie 2019 – mit Kompetenz die Versorgung für die neue Dekade sichern

XIV. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie e.V.

15.-17. Mai 2019 in Essen

   
Symposium 1/1 Donnerstag, 16.05.2019, 09.30-11.00 Uhr
   
   
Fahreignung im Alter allgemein, bei kognitiven Einschränkungen und unter Psychopharmaka
     
     

Altersphysiologische Veränderungen können die Fahreignung beeinträchtigen, andererseits ist das Alter allein kein ausreichender Prädiktor für eine Gefährdung im Straßenverkehr. Altersbezogene Überprüfungen der Fahreignung zeigen in vielen Ländern keine merklichen Effekte für die Verkehrssicherheit. Es stellt sich die Herausforderung einer angemessenen individuellen Beratung geriatrischer Patienten insbesondere bei zusätzlich auftretenden kognitiven Beeinträchtigungen und/oder unter Psychopharmaka. Im Alltag der stationären und ambulanten Versorgung ist die Beratung ein nach wie vor herausragend wichtiges wenn auch im Alltag bisweilen zu wenig beachtetes Thema. Dies kann insbesondere mit Blick auf die haftungsrechtlich wichtige Sicherungsaufklärung von Patienten bei Diagnosestellung einer Demenz Probleme bereiten.

Im Rahmen dieses Symposiums werden Einschränkungen der Fahreignung im Alter aufgrund physiologischer Alterungsprozesse, im Rahmen kognitiver Beeinträchtigungen und durch Psychopharmaka genauer beleuchtet. Fr. Dr. Karthaus vom Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund wird physiologische Veränderungen der Sensorik und Kognition im Alter mit dem Fokus auf verkehrssicherheitsrelevante Personenmerkmale vorstellen, die im Rahmen einer umfassenden Längsschnitt-Studie derzeit weiter untersucht werden. Hr. Schulz aus der Forschungsabteilung des Evangelischen Klinikums Bethel in Bethel widmet sich anhand aktueller Forschungsergebnisse dem Thema Vermeidungsverhalten von Kraftfahrern im Alter und dessen Relevanz für die Prognose einer sicheren Verkehrsteilnahme. Entscheidende Bedeutung hat die Frage, ob es sich tendenziell um ein kompensatorisch sinnvolles Verhalten alleine mit dadurch sicherer Verkehrsteilnahme handelt oder um einen Prädiktor für eine erhöhte Gefährdung. Hr. PD Dr. Töpper als Neuropsychologe (GNP) aus der Forschungsabteilung des Evangelischen Klinikums Bethel stellt Forschungsergebnisse zum Einfluss einer kognitiven Beeinträchtigung bzw. der vorliegenden Demenzform auf die Sicherheit der Verkehrsteilnahme vor und zeigt auf, dass für die Bewertung und Beratung in der Gedächtnissprechstunde eine differenzierte Betrachtungsweise erforderlich ist. Hr. Dr. Wolter ist Chefarzt der Gerontopsychiatrie an der LVR-Klinik Bonn und fasst aktuelle Erkenntnisse zur Auswirkung von Psychopharmaka auf die Fahreignung im Alter zusammen. Dieses Thema ist aufgrund der üblichen Verschreibungspraxis insbesondere bezüglich Sedativa und Antidepressiva von höchster praktischer Relevanz.

Allen Vortragenden ist ein enger Praxisbezug wichtig, zudem ist aufgrund der hohen Relevanz des Themas für den geriatrischen und gerontopsychiatrischen Behandlungsalltag genügend Zeit für eine Diskussion mit den Vortragenden am Ende der Veranstaltung vorgesehen.

   
   
Vorsitz Stefan Spannhorst, Stuttgart
  Max Töpper, Bielefeld
   
   
  Die Entwicklung verkehrssicherheitsrelevanter Personenmerkmale im höheren Lebensalter – Eine Längsschnittstudie (DoBoLSiS)
  Melanie Karthaus, Dortmund
   
  Zusammenhänge zwischen Vermeidungsverhalten und praktischen Fahrfähigkeiten bei älteren Verkehrsteilnehmern
  Philipp Schulz, Bielefeld
   
  Fahreignung bei unterschiedlichen Demenzsyndromen
  Max Töpper, Bielefeld
   
  Psychopharmaka und Fahrtüchtigkeit im Alter
  Dirk K. Wolter, Bonn
   

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