Fahreignung bei unterschiedlichen Demenzsyndromen

Max Toepper1, Philipp Schulz1, Stefan Spannhorst2, Stefan Kreisel2, Michael Falkenstein3

1Evangelisches Klinikum Bethel, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Forschungsabteilung, Bielefeld
2Evangelisches Klinikum Bethel, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel, Abteilung für Gerontopsychiatrie, Bielefeld
3Institut für Arbeiten Lernen Altern (ALA), Bochum

Die meisten Demenzformen sind durch fortschreitende kognitive Defizite gekennzeichnet, die grundlegende Alltagsfähigkeiten einschließlich der Fahrtauglichkeit immer stärker beeinträchtigen. Ob und inwieweit die Fahrtauglichkeit bei Menschen mit Demenz beeinträchtigt ist, hängt sowohl von der Schwere als auch von der Ätiologie des jeweiligen Demenzsyndroms ab. Insgesamt deutet die Studienlage darauf hin, dass sicheres Fahren bei mittelschwerer und schwerer Demenz nicht mehr möglich ist. Gleiches gilt für die Gruppe der Nicht-Alzheimer-Demenzen, da diese Syndrome sowohl mit kognitiven als auch mit nicht-kognitiven Risikofaktoren wie Verhaltens- oder motorischen Symptomen assoziiert sind. Im Allgemeinen erscheint eine detaillierte individuelle Fahrtauglichkeitsdiagnostik notwendig, bevor der Betroffene wieder Auto fährt. Diese Fahrtauglichkeitsdiagnostik sollte multiple Risikofaktoren berücksichtigen, die sich in früheren Studien als prädiktiv für die Fahrsicherheit erwiesen haben, und wenn möglich eine Fahrverhaltensbeobachtung im Realverkehr miteinschließen.

Dieser Beitrag fasst die bisherigen Studien zur Fahrtauglichkeit in verschiedenen Stadien der Alzheimer-Demenz und der Nicht-Alzheimer-Demenzen zusammen. Basierend auf empirischen Erkenntnissen werden praktische Empfehlungen vorgestellt, darunter eine Risikobewertung für die Fahrsicherheit in Abhängigkeit von der Schwere und Art des jeweiligen Demenzsyndroms.

 

back/zurück

 

Impressum Datenschutzerklärung