Elektrokonvulsionstherapie (EKT) bei Altersdepression

Michael Guhra

Evangelisches Klinikum Bethel, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Abteilung für Gerontopsychiatrie, Bielefeld

Die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) ist seit langem etabliert in der multimodalen Behandlung der Altersdepression. Dennoch wird sie oft erst sehr spät im Krankheitsverlauf indiziert. Die Studienlage spricht hingegen klar für den Einsatz der EKT im Sinne einer optima statt ultima ratio. In den letzten Jahren haben mehrere Studien die Wirksamkeit und gleichzeitig gute Verträglichkeit der EKT gerade im höheren Lebensalter noch einmal bestätigt, unter anderem die große PRIDE-Studie. Insbesondere konnte von verschiedenen Arbeitsgruppen gezeigt werden, daß keine dauerhaften kognitiven Störungen als Nebenwirkung der EKT bei älteren Patienten zu befürchten sind. Ein relativ neues Indikationsspektrum für die EKT stellen therapieresistente Erlebens- und Verhaltensstörungen bei Demenz dar. Deren Ätiopathogenese bleibt bei zumeist eingeschränkter Kommunikationsfähigkeit der Betroffenen oft unklar. Zum Teil sind affektive Störungen wahrscheinlich, so daß auch hier der antidepressive Effekt der EKT wirksam sein kann. Hierzu sind bislang Kasuistiken und kleine Fallserien publiziert.

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